Mein Name ist Steffi und ich habe eine ausgeprägte Liebe zum Lernen. Besonders die Faszination Mensch & Biologie haben mich zu meiner Berufswahl Biomedizinische Analytikerin geführt. Knapp 10 Jahre lang war ich in Labors der Genetik und der Reproduktionsmedizin in Wien tätig.  Bis mein Leben mit der Pandemie eine unerwartete Wendung nahm.

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​Nach einer Covidinfektion am Arbeitsplatz im Nov 20 wurde ich nicht gesund. Es folgte ein Ärztemarathon und die verzweifelte Suche nach Verständnis und Unterstützung. Nur vereinzelt nahmen sich ÄrztInnen des "scheinbar neuen" Problems an, doch auch Ihre Möglichkeiten waren begrenzt. Halt fand ich zu dieser Zeit in der Long Covid Austria Selbsthilfegruppe, die ich nach (minimalen) Kräften auch als Admin unterstützte. Mein Zustand hielt mehrere Monate an, worauf ich meine Arbeitsstelle verlor. Mit Blick in die Zukunft mussten mein Partner und ich die Wohnung in Wien aufgeben und zogen zurück in mein Elternhaus nach Oberösterreich. Nach einem Jahr Rehageld wurde mir die finanzielle Absicherung aus unerfindlichen Gründen entzogen. Ab dann war ich gezwungen 2 Jahre lang Notstandshilfe zu beziehen. Ich führte in dieser Zeit zwei gerichtliche Bescheidanfechtungen und musste mich etlichen Begutachtungen unterziehen. Wie traurigerweise zu erwarten war, gingen aufgrund mangelnder Post-Covid & ME/CFS-Kenntnisse der zuständigen GutachterInnen beide Anfechtungen negativ für mich aus.

 

Schon zu Beginn der Post Covid Erkrankung beschäftigte ich mich mit Meditation. Sie verbesserte meine Körperwahrnehmung und half mir bei der Krankheitsbewältigung. Sie zeigte mir unter anderem auf, wie es mir dieser (leider absolut notwendige) Kampf um Anerkennung und finanzielle Absicherung unmöglich machte, gesund zu werden. Ein Leben in Abhängigkeit sozialer Institutionen, scheinbar einer völligen Willkür ausgeliefert, ist für die wenigsten Menschen ein erstrebenswerter Zustand. Und schon gar nicht für das Nervensystem eines erkrankten Menschen, welches so dringend Sicherheit benötigt, um Genesungsprozesse in Gang zu bringen.

 

Dank der Unterstützung meiner Familie & meines Partners war es mir nach 5 Jahren möglich den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, als Versuch all die Abhängigkeiten hinter mir zu lassen.

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Ich würde mich nicht als ganz gesund bezeichnen, aber es gibt Tage, an denen ist es wie früher. Die wellenartigen Schwankungen meines Zustands sind noch da, aber die Wellen sind weniger häufig und viel weniger intensiv. Mein Lebensstil hat sich nachhaltig verändert. Ich achte darauf, was ich zu mir nehme, mache viele Pausen und reguliere mein Nervensystem aktiv. Ich spüre, wie sich mein Zustand zum Besseren verändert und blicke voller Zuversicht in meine Zukunft. Ich bin bereit für neue Abenteuer und gespannt, wo mein Weg mich noch hinführt.​​​